Studie: Grundschülern fehlt ein halbes Lernjahr

Wie groß sind die Lernrückstände durch Homeschooling? Ein Dortmunder Forschungsteam hat die Lesefähigkeiten von Viertklässlern untersucht. Mit schlechten Ergebnissen.

Erstmals belegt eine Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund, dass die Lerneinbußen zumindest bei Grundschulkindern im Bereich Lesen im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit alarmierend sind.
Das Forschungsteam hatte mit Daten von insgesamt über 4000 Kindern an 111 ausgewählten Grundschulen in Deutschland in einer internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung erforscht, wie sich die Lesekompetenz von Viertklässlern 2021 im Vergleich zu 2016 unterscheidet.
Das Ergebnis: Die Gruppe der guten und sehr guten Leserinnen und Leser in den vierten Klassen ist geschrumpft. Die Gruppe der Kinder, die Probleme mit dem Lesen und Verstehen von Texten haben, ist größer geworden – nach nur einem Jahr Pandemie. In Lernjahren ausgedrückt bedeutet das: Es fehlt den Kindern im Durchschnitt etwa ein halbes Lernjahr. Da Lesen eine zentrale Kompetenz darstellt, hat dieses Ergebnis auch Auswirkungen auf alle anderen Schulfächer. Um diese Lücke wieder zu schließen, komme es nun auf umfassende und wirksame Unterstützungs- und Förderangebote an. So wie es der Verein „Mentor – Die Leselernhelfer Dortmund e.V.“ seit Jahren tut.


Mentor hilft Kindern
Mentor engagiert sich an 57 Schulen in Dortmund und sechs Schulen in Castrop-Rauxel. Der Verein will die Lese- und Sprachkompetenz von Kindern spielerisch und ohne Leistungsdruck verbessern, indem ihnen die Freude am Lesen vermittelt wird. Mentor fördert Kinder aus Grund- und Förderschulen in Dortmund und Castrop-Rauxel nach dem sogenannten 1:1-Prinzip. Eine Lesementorin oder ein Lesementor fördert ein Kind eine Stunde pro Woche – mindestens ein Jahr lang. Der Verein schult die Ehrenamtlichen und vermittelt sie an Schulen.


Nach oben scrollen