Dem Wasser auf der Spur

Die Kinder der Klasse 4a der Fichte Grundschule hatten das Kindermuseum mondo mio ganz für sich allein. Möglich machte das newsdate-Partner DEW21 mit einer Einladung zum Recherchetermin.

Gruppenfoto vor dem mondo mio: Die Kinder der Klasse 4a erforschten im Museum die Trinkwasserversorgung im Vergleich bei uns und weltweit.

Von Vishnu, Lukas und Henry
Wir, die Kinder der Klasse 4a der Fichte Grundschule, waren als Journalisten für das newsdate-Zeitungsprojekt im mondo mio im Westfalenpark. Mondo mio bedeutet „Meine Welt“ und ist ein Kindermuseum. Hier ist alles für Kinder gemacht, man darf alles anfassen und ausprobieren. Die DEW21 hatte uns zu einem Workshop zum Thema „Trinkwasserversorgung im Vergleich bei uns und weltweit“ eingeladen. Und wir hatten das Kindermuseum ganz für uns alleine.
Als wir ankamen, wurden wir von Uta Scheffler von der DEW21 und Katharina, Sascha und Ida vom mondo mio begrüßt. Das Markenzeichen des mondo mio ist die Weltkugel. Auf einem großen Globus im Eingang sahen wir, dass es auf der Erde sehr viel Wasser gibt. Es gibt aber viel mehr Salzwasser als Süßwasser und Trinkwasser.
Mit einem Eimer für das Salzwasser, einem Glas für Süßwasser und einem Pinnchen für Trinkwasser zeigte Katharina uns das Verhältnis der Wassermengen auf der Erde.
Trinkwasser gewinnt man aus Süßwasser. Hier bei uns haben alle Kinder einen Wasserhahn, aus dem sie sauberes Wasser bekommen. In ärmeren Ländern gibt es dreckiges Wasser. „Über zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser“, erzählte uns Katharina. Zwei dieser Menschen – Sinobiwe aus Südafrika und Gulio aus Bolivien – haben uns Sascha und Katharina näher vorgestellt.


Als Tropfen durchs Museum
Spannende Experimente zum Mitmachen.

Anfassen und Mitmachen ist erwünscht.

Von Maxi, Jonah, David
In einem Versuch haben wir dreckiges Wasser gefiltert und beobachtet, wie es wieder sauber wurde. Das war sehr spannend.
Hier ist eine Anleitung zum Nachbauen: Als erstes nimmt man einen leeren Plastikbecher und steckt darüber einen Becher mit Watte. Darauf wird ein Becher mit Sand in einer Filtertüte gesetzt. Zum Schluss steckt man einen Becher mit Kies auf den Becherstapel und schüttet dreckiges Wasser mit Erde und Blättern darüber. Wenn das Wasser durch die Becher fließt, wird es immer sauberer. Im untersten Becher sammelt sich klares Wasser.
Wichtig: Man muss in die drei Becher Löcher machen, damit das Wasser durch die Becher fließen kann. Das so gereinigte Wasser, kann man aber trotzdem noch nicht trinken, da es viel zu schnell geht, in Wirklichkeit benötigt unser Trinkwasser vier Tage, bis es so sauber ist, dass man es trinken kann.

Von Aleksandra
Ich war ein Wassertropfen. Uta Scheffler hat mir ein blaues Wassertropfenkleid umgehängt und mir Sachen angesteckt, zum Beispiel Stöcke, Algen, Blätter, gute und schlechte Bakterien (als kleine Monster). Dann hat sie mich auf eine Reise durch ein Wasserwerk geschickt – natürlich nur auf Bildern – und erklärt, wie das Wasser aus der Ruhr sauber wird: Es fließt durch Kies- und Sandbecken und wird dort gefiltert. Mit Aktivkohle und UV-Licht wird es zu sauberem Trinkwasser. Zum Schluss wird es in unsere Wasserleitungen gepumpt.

Von David, Tayseer, Jonah, Emma, Abby, Stella, Mohammed, Soumaya, Aleks
Julio ist 11 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bolivien in Südamerika. Er hat eine große Schwester und einen kleinen Bruder. Sein größter Wunsch ist eine echte Gitarre. Ein Lederfußball ist sein wertvollster Besitz. Sein Lieblingsessen ist Chunos (Kartoffeln) mit Ei. Bolivien ist eines der ärmsten Länder. Es gibt dort sehr viele Berge. Das Gebirge, in dem Julio lebt, heißt Anden. Dort ist es sehr kalt und windig. Die Häuser in seinem Dorf  bestehen aus  Lehm und Heu. Der Boden des Dorfes ist sehr trocken. Im Dorf von Julio regnet es sehr wenig. Wenn es regnet, füllen sich kleine Wasserstellen, die aber auch von Tieren, z. B. von Lamas genutzt werden. Die Lamas hinterlassen Bakterien und ihr Urin in dem Wasser. Wenn die Dorfleute, das dreckige Wasser trinken, werden sie oft krank. Das Regenwasser versickert auch im Boden: Es fließt durch Erde, Sand und Steine und wird dabei gefiltert. Das gereinigte Wasser sammelt sich tief im Boden auf einer wasserundurchlässigen Schicht.

Eines Tages kamen Europäer in Julios Dorf und haben den Menschen beigebracht, wie man einen Brunnen baut. Wenn die Dorfbewohner den Brunnen benutzen, pumpen sie das gereinigte Wasser hoch und trinken sauberes Wasser. Julio muss am Tag fünf bis sechs  Mal Wasser in einem zehn-Liter-Kanister holen.

Von Clara, Lyes, Leo, Laura, Leon, Lena, Ida, Salome, Lotta
Siboniwe ist 9 Jahre alt und ihr Zuhause ist in einem Dorf namens Kwandbele in Südafrika. Sie hat drei ältere Brüder.  Ihr Lieblingsessen ist Mealipop  (Maisbrei mit scharfer Cillisoße).  Ihr wertvollster Besitz ist eine Perlenkette, die ihr ihre Mutter nach der Geburt gegeben hat. Sie hat in ihrem Haus nur einen Raum, in dem sie schlafen. Der Raum ist sehr klein. In Siboniwes Haus und im ganzen Dorf gibt es kein Wasser und keinen Strom. Ihre Familie hat keine Toilette, deswegen müssen Siboniwe und ihre Familie mit einer „Kakaschaufel“ ihr Geschäft vergraben.  Anstatt einer Waschmaschine benutzen sie ein Waschbrett. Siboniwes sehnlichster Wunsch ist, zur Schule zu gehen, weil in ihrem Dorf  nur Jungen zur Schule gehen dürfen. Da sie nicht zur Schule gehen kann, muss sie stattdessen ihren Eltern auf dem Feld helfen und Wasser vom Brunnen holen.

Siboniwe trägt Einkäufe und Wasser nicht mit den Händen, sondern auf dem Kopf. Das macht sie deswegen, weil  es mit den Händen zu schwer wäre.  Jeden Tag muss sie Wasser aus dem Brunnen holen, aber in dem ersten Brunnen ist schon kein Wasser mehr, weil eine Orangenfarm das Wasser für die Pflanzen  benötigt. Also muss sie noch weiterlaufen. Das sind hin und zurück sechs km. Der Weg dauert eine  Stunde und 30 Minuten.

Sechs Kilometer-Marsch für fünf Liter Wasser
Die Highlights der Klasse 4b

Beim Parcours tragen die Kinder einen Eimer auf dem Kopf.

Von Salome, Karolina
Eine Gruppe hat sich mit Bolivien in Südamerika beschäftigt und die andere Gruppe mit Afrika. Für unsere Vorträge durfte die Boliviengruppe sich Ponchos, Hüte und Röcke anziehen. Die Afrikagruppe trug bunte Kleider. Wir fanden es toll, dass wir uns verkleiden konnten. Das hat Spaß gemacht. Die Kleidung war sehr schön.

Von Ida, Laura
Auf einem Wasserparcours haben wir einen Eimer wie Siboniwe auf dem Kopf getragen. Aber in den Eimer musste ja noch Wasser. Damit wir nicht nass wurden, haben wir ein Kilogramm schwere Säcke reingelegt. Das hat sich angefühlt, als ob da wirklich Wasser drin wäre. Es war sehr schwierig freihändig mit dem Eimer zu laufen.

Von Ida, Lukas, Leon, Abby, Lyes, Leo, Soumaya
In der Pause durften wir das Museum im freien Spiel erkunden. Das war cool: die Hängematte, die Höhle, die Häuser der Kinder aus den anderen Ländern, der Supermarkt mit der Kasse, die gepiept hat und aus der ein Kassenbon kam. Man konnte so viel entdecken.

Von Henry
Mich hat nachdenklich gemacht, dass Siboniwe für fünf Liter Wasser sechs Kilometer laufen muss, und wir mit einmal die Toilette spülen fünf Liter Wasser verbrauchen. In Dortmund verbraucht jeder 129 Liter Wasser pro Tag!

Generalprobe im mondo mio
Uta Scheffler von DEW21 bietet im Kindermuseum Veranstaltungen zum Thema Wasser an.

Die Kinder der Klasse 4a sprachen mit Uta Scheffler (DEW21).

Warum arbeitet die DEW21 mit dem Kindermuseum zusammen?
DEW21 unterstützt das Kindermuseum mondo mio seit vielen Jahren, weil sie sieht, dass die Arbeit am außerschulischen Lernort mit den Workshops zu den wichtigen Themen wie Nachhaltigkeit, Konsumverhalten, Umweltpolitik für Kinder aus Dortmund eine wichtige Bildungsstätte ist.
Sie haben über viele Jahre Grundschüler durch das Wasserwerk geführt. Warum arbeiten Sie jetzt mit Kindern im mondo mio?
Die Zusammenarbeit, wie ihr sie heute erlebt habt, war eine Generalprobe für weitere dieser Veranstaltungen zum Thema Wasser. Sie war die erste dieser Art und ich finde, es ist perfekt.

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