„Es war ein magischer Moment“

Floor van der Meulen und Dr. Florian Ruland im Schülerinterview

Als die Regisseurin Floor van der Meulen das letzte männliche Nördliche Breitmaulnashorn, Sudan, streicheln durfte, entschloss sie sich, einen Dokumentarfilm über sein Schicksal und die Menschen, die ihn begleitet haben, zu drehen.
Nach der Vorführung des Dokumentarfilms, konnten wir die Regisseurin Floor van der Meulen und den Experten für Biodiversität, Dr. Florian Ruland, befragen.

Was hat Sie bewegt, diesen Dokumentarfilm zu drehen?
Van der Meulen: Ich sah das Bild von Sudan mit seinem persönlichen Bodyguard in der Zeitung. Da fragte ich mich, wieso dieses Nashorn diesen Schutz benötigt. Ich wollte die Tragödie erfahrbar machen, die auch viel über uns Menschen zeigt. Als ich in Kenia Sudan streicheln durfte, war es ein „magischer Moment“, aber auch befremdlich. Denn es ist ja nicht normal, dass man ein Nashorn berühren darf.

Warum haben Sie das Sterben von Sudan nicht im Film gezeigt?
Van der Meulen: Dieses war ein sehr privater Moment. Es war mir wichiger, die Reaktionen der Menschen zu zeigen, die sehr berührt vom Tod des letzten männlichen Nördlichen Breitmaulnashorns sind.

Die Frage „Was bedeutet das Aussterben der Nördlichen Breitmaulnashorns?“ wird im Film nicht befriedigend beantwortet. Wie stehen Sie dazu?
Dr. Ruland: Wir wissen nicht, was passiert. Ein Netzwerk im Gleichgewicht der Natur wird gestört, wenn eine Art verschwindet. Dadurch können andere Arten leiden und die Natur verändert werden. Wir Menschen sind Teil dieses Netzwerkes und bekommen daher auch die Folgen zu spüren.

Haben Sie Hoffnung, dass man die Unterart des Nördlichen Breitmaulnashorns durch künstliche Reproduktion noch retten kann?
Van der Meulen: Im Film wollte ich die Realität zeigen, die schrecklich ist. Aber es gibt noch Hoffnung. Dennoch bin ich eher pessimistisch, dass eine Reproduktion Erfolg haben wird. Ich finde, man sollte das Geld für diese Forschung besser in den Erhalt anderer Arten investieren.
Dr. Ruland: Grundsätzlich bin ich optimistisch. Jedoch fließt sehr viel Geld, um eine Art zu retten. Viele Menschen fühlen sich schuldig, jedoch lähmt uns dieses Schuldgefühl oft. Wir sollten unsere Chancen nutzen und handeln und das geht auch im Kleinen, wenn man z.B. eine Blühwiese anlegt.

Dr. Florian Ruland (Experte für Biodiversität), Eva-Maria Schneider- Reuter (Moderation), Floor van der Meulen (Regisseurin) (v.lks).

Menschen schaden sich selbst

Stimmen zum Dokumentarfilm

Anastassia: „Mich hat der Film beeindruckt. Mir wurde klar, dass sich die Menschen viel mehr um die Tiere kümmern sollten.“
Mahmoud: „Mich hat schockiert, dass täglich unzählige Pflanzen- und Tierarten aussterben, die der Mensch vielleicht noch gar nicht erforscht hat.“
Danial: „Wir Menschen schaden durch unsere Lebensweise den Lebewesen unseres Planeten und letztlich uns selbst.“
Yusuf: „Die Verantwortung liegt in unserer Hand.“
Mohammed: „Der Dokumentarfilm bietet nicht nur Fakten, sondern zeigt die Beziehung von Menschen zu Sudan. Dies macht ihn interessanter als andere Filme.“





Nach oben scrollen